Auf der Blizzcon 2018 schrieb Joona "Serral" Sotala aus Finnland Geschichte, indem er den südkoreanischen Spieler Kim "Stats" Dae Yeob im großen Finale mit 4:2 besiegte und damit der erste Spieler in der Geschichte wurde, der die koreanische Dominanz in der StarCraft II-Szene gebrochen hat.
Bescheidene Anfänge
Serral begann sich etwa zwei Jahre vor der Veröffentlichung von StarCraft II: Wings of Liberty für StarCraft zu interessieren. Zu dieser Zeit hat er das Spiel noch nicht wettbewerbsmäßig gespielt. Interessanterweise verweist er auf seinen Bruder als Grund, warum er überhaupt anfing, das Spiel zu spielen. Mit der Veröffentlichung von Wings of Liberty begann er, sich mehr mit dem kompetitiven Spielen zu beschäftigen und trat 2012 seinem ersten Team bei, machte aber zunächst keine großen Sprünge. Bei den WCS Finland Nationals 2012 belegte er den 7. und 8. Platz und erhielt ein Preisgeld von 200 Dollar. Der erste große Erfolg, den er erwähnt, war der Gewinn seines ersten finnischen Events im Jahr 2013. Von diesem Moment an begann sein Appetit auf Erfolg zu wachsen. Da er ein vernünftiger junger Mann war, dachte er nicht daran, die Schule zu verlassen, um sich auf das Spiel zu konzentrieren, sondern beschloss, Vollzeit-Profi zu werden, sobald seine Ausbildung abgeschlossen war.
Auf dem Weg nach ganz oben
Nach der Veröffentlichung von Heart of the Swarm begann Serral, auf sich aufmerksam zu machen. Er schloss sich Ence eSports an und nahm 2013 an der DreamHack Open: Bukarest teil, wo er gut genug spielte, um in der Turnierzusammenfassung auf der Website von Team Liquid erwähnt zu werden. Nachdem das Team aufgelöst wurde, spielte er ab 2014 für mYinsanity. Der finnische Stern begann mit der Veröffentlichung der letzten Erweiterung, Legacy of the Void, heller zu leuchten. Im Jahr 2016 gewann er die Assembly Winter 2016, ohne ein einziges Spiel während der Gruppenphase, des Viertelfinales oder des Halbfinales zu verlieren, und besiegte schließlich Namshar mit 4:2 im großen ZvZ-Finale. Im selben Jahr gewann er auch die Take's Penthouse Party und besiegte im Finale den deutschen Terraner HeRoMaRinE mit 4:1. Im Jahr 2017 betrat er die große Arena, nachdem er sich für die IEM Season XI World Championship qualifiziert hatte. Er konnte das Viertelfinale erreichen, wo er auf eine Mauer in Form von Dark traf, einem südkoreanischen Zerg-Spieler, der ihn mit 3:0 besiegte. Nach vielen erfolgreichen Spielen bei WCS Jönköping und TaKe's Penthouse Party 3 qualifizierte er sich dann für die WCS Global Finals 2017. Dies war das erste Mal, dass wir ihn auf der großen Bühne sehen konnten. Das letzte erwähnenswerte Turnier des Jahres 2017 war der WESG-Qualifier in Spanien, wo er bis ins Finale vordrang und den polnischen Zerg Nerchio in einem atemberaubenden 4:0-Sieg besiegte und damit den bisher größten Preis seiner Karriere gewann.
Im Jahr 2018 war Serral bereits ein Star, aber alle seine vorherigen Erfolge verblassten im Vergleich zu dem, was er in diesem Jahr zustande brachte. Zunächst lag er im Halbfinale der IEM Katowice 0:2 gegen Trap zurück und war nur ein Spiel vom Ausscheiden entfernt, schaffte es aber, wieder auf die Beine zu kommen und die Serie mit 3:2 zu gewinnen. Am Ende verlor er jedoch gegen Classic mit 0-3. Er gewann insgesamt 7 große Turniere in diesem Jahr, mit dem ikonischen Sieg bei den WCS Global Finals 2018, wo er den südkoreanischen Protoss-Spieler Stats mit 4:2 besiegte und $280.000 verdiente. Zu diesem Zeitpunkt hat Serral das erreicht, was bis dahin kein anderer Westeuropäer geschafft hat - er wurde der erste nicht-koreanische Weltmeister. Sein Erfolg wurde 2 Jahre später von Reynor, einem italienischen Zerg-Spieler, wiederholt. Zwischen 2019 und 2021 beeindruckte Serral weiterhin, indem er entweder Turniere gewann oder zumindest die Finalspiele erreichte.
Nicht nur StarCraft
Obwohl SC2 ein wichtiger Teil seines Lebens geworden ist, hat Serral auch noch andere Hobbys. Er verbringt gerne Zeit mit seiner Familie und spielt Golf mit seinem Vater und seinem älteren Bruder (der früher auch professionell SC2 gespielt hat). In einem Interview erwähnte er, dass er nicht sehr gut im Golfen ist, aber die Tatsache mag, dass es ein individuelles Spiel ist, was es für ihn einfacher macht, sich zu verbessern. Ein entspannender Sport im Freien wie dieser dient dem jungen Champion auch als dringend benötigte Abwechslung zum Sitzen vor dem Computerbildschirm.
