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Kattowitz - das pulsierende Herz des esports im Zentrum Europas

Als Michał "Carmac" Blicharz, der heutige Vice President of Pro Gaming bei der ESL, im Jahr 2012 mit dem Vorschlag an die Behörden herantrat, die Intel Extreme Masters in der polnischen Stadt Kattowitz zu veranstalten, ahnte er nicht, wie populär und erfolgreich das Event bald werden würde.

Der Anfang

Diejenigen, die die esports-Szene seit vielen Jahren verfolgen, erinnern sich vielleicht daran, dass die ersten Intel Extreme Masters nicht in Kattowitz stattfanden. Ab 2007 wurden die ersten IEMs während der CeBIT, der größten Computermesse in Hannover, veranstaltet. Die erste Veranstaltung in Kattowitz fand 2013 statt, die Stadt widmete ihren ikonischsten Veranstaltungsort für diesen Zweck - die Spodek Arena, ein untertassenähnliches Gebäude, das im ganzen Land berühmt und mittlerweile auch weltweit bekannt ist. Etwa 50.000 Menschen nahmen an der IEM 2013 teil, und die Stadt erkannte schnell ihr großes Potenzial. Damals war Kattowitz - das Zentrum der schlesischen Region - bereits als industrielles Kraftzentrum Polens etabliert, aber die rasante Entwicklung der Stadt machte sie schnell auch zu einem der wichtigsten Bildungs-, Kultur- und Tourismuszentren. Das IEM-Finale trug wesentlich zur Anerkennung der Stadt auf der internationalen Bühne bei und verwandelte die einst schwerindustriell geprägte Metropole in die Hauptstadt der elektronischen Unterhaltung - zumindest für ein paar Tage jeden Frühling.

Vom behutsamen Experiment zum größten Event des Jahres

Die Spodek-Arena für einige Tage als Austragungsort für ein Gaming-Event zu nutzen, mag von manchen als riskantes und kostspieliges Unterfangen empfunden worden sein. Doch die Popularität und der enorme Erfolg der Veranstaltung ließen diese Befürchtungen schnell in den Hintergrund treten. Fotos von kilometerlangen Warteschlangen überschwemmten Twitter und Informationen über die IEM wurden in den polnischen Nachrichten ausgestrahlt und in Zeitungen innerhalb und außerhalb des Landes beschrieben. Als im Jahr 2014 Polens Counter Strike: Global Offensive Team - Virtus Pro - die legendären Ninjas in Pijamas besiegte, war der Jubel der Menge während des Castings eines StarCraft II-Matches zu hören, und die Kommentatoren wunderten sich, was auf der Nachbarbühne passiert war. Im Jahr 2015 erreichte der Gesamtpreispool allein für CS: GO 250.000 USD und zu diesem Zeitpunkt gab es bei der Veranstaltung auch Turniere für zwei andere Spiele - Hearthstone und StarCraft II. Im Jahr 2016 waren die Tickets für das Event innerhalb von 15 Minuten ausverkauft und über 100.000 Menschen besuchten den Veranstaltungsort. Im Jahr 2019 erreichte die Anzahl der online verfolgten Stunden die stolze Zahl von 157.000.000. Die Veranstaltung ist ein enormer Impuls für die Wirtschaft der Region, da sie Menschen aus der ganzen Welt anzieht, darunter Südkorea, China, die USA, Brasilien und Australien. Sowohl die Gastronomie als auch die Hotellerie, nicht nur in Kattowitz, sondern auch in den umliegenden Städten, profitieren stark von der Zunahme des Tourismus. Unternehmen, die die internationale Bedeutung der Stadt erkannt haben, sind heute noch mehr bereit, in Kattowitz zu investieren.

Durchhaltevermögen in schwierigen Zeiten

Die IEM bricht weiterhin Rekorde, trotz der anhaltenden globalen Gesundheitskrise. Leider musste die 2020er-Ausgabe der Veranstaltung nach einer Entscheidung der Behörden und einer mehrtägigen Debatte nur wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung ihre Tore für die Öffentlichkeit schließen. Die Entscheidung war notwendig, aber verheerend für Organisatoren, Fans und lokale Unternehmen gleichermaßen. Nur Spieler, Medienvertreter und Mitarbeiter durften die Spodek Arena betreten. Dennoch wurde die Veranstaltung in einer Online-Form fortgesetzt und erwies sich allen Widrigkeiten zum Trotz als ein großer Erfolg. Im Jahr 2021, in dem es immer noch nicht möglich war, persönlich an der IEM teilzunehmen, verbrachten die Zuschauer mehr Zeit damit, die Veranstaltung zu verfolgen als je zuvor, obwohl das CS: GO-Finale keine neuen Rekorde in Bezug auf die Zuschauerzahlen aufstellen konnte. In dieser schwierigen Zeit wächst die IEM weiter. Der StarCraft II-Zweig des Events wurde komplett in Kattowitz produziert, und nun gibt es Pläne, auch andere Zweige in der Stadt zu produzieren.

Ausblick auf eine rosige Zukunft

Die Unfähigkeit, das Event in seiner normalen, ursprünglichen Form zu organisieren, ist für die gesamte esports-Community schmerzhaft. Trotz aller Vorteile und Zugänglichkeit, die die neuen Technologien bieten, ist es unmöglich, die gleiche Chemie, die die Spodek Arena während der IEM füllte, auch nur annähernd wiederherzustellen. Doch trotz der globalen Krise hat die IEM Katowice nicht nur Bestand, sondern wächst auch weiter, und hoffen wir, dass die nächsten Ausgaben dieses geliebten esports-Events wieder von rekordverdächtigen Menschenmengen besucht werden.

 

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